Mottenspaß
Frauen-Fleiß, September 1941




Wir wollen reisen

Alles was dieses Heft als Handarbeitsvorlage zum Nacharbeiten bringt, ist praktisch zur Reise.
Für die Dame ist eine warme Jacke ebenso wie ein praktisches, selbsgearbeitetes Kostüm unentberlich. Auch dürfen wichtige Reisekleinigkeiten nicht fehlen. Das sind vor allem Handschuhe, die wir zum Kostüm passend halb häkeln, halb aus Stoff herstellen, außerdem eine Buchhülle die auch als Reisekissen genutzt werden kann.

Praktische Jacke mit neuem Taschenschmuck, in beliebiger Farbe aus Sportwolle zu stricken.
Zwei Paar Handschuhe mit gehäkeltem Handrücken. Die Innenseiten sind aus Leder. Man kann hierzu auch passend große Stoffteile zu einem Kleid oder Kostüm passend für den Innenhandteil verwenden.
Bluse, zweifarbig im Schrägstreifenmuster gestrickt.
Sportliche Jacke, aus weißer oder hellfarbiger Wolle zu stricken.

Kostüm (Jacke und Rock), in beliebiger Farbe aus Noppengarn zu stricken.




Der leichte, wollene zum Sport oder am Strand zu tragende Pullover ist ebenso wie die Jacke in schöner Farbenharmonie schlicht im Streifenmuster, wie mit norwegischen Bordüren oder Motiven verziert. Bei ausreichendem Wollmaterial stricken wir die Musterung gleich mit ein, sonst wird aber mit einsticken im Strickstich die gewünschte Wirkung erzielt.

Die schöne
SPORTKLEIDUNG
mit eingestricktem
NORWEGER-MUSTER
Oben: Pullover mit halben Ärmeln und Muster im Norwegischen Stil.
Mitte: Dunkelblau getrickter Herrenpullover mit rot eingearbeiteten Motiven.
Unten: Sportjacke mit Norwegischem Bordürenmuster.




Wie pflege ich seidene und wollene Strümpfe ?

Da der Strumpf in der heutigen Mode eine ganz besondere Beachtung findet, aber die Neuanschaffung nur in geringem Maße möglich ist, steht die Art seiner behandlung immer wieder im Vordergrund.
Um seidene Strümpfe beim Tragen besonders zu schonen ist zum Beispiel ein dünner Unterziehstrumpf von Vorteil; oder aber wir verwenden eine Samtsohle, die wir aus einem älteren Kleidungsstück oder im Restekasten vorfinden. Die Samtsohle hält den Fuß fest in seiner Lage und verhindert so das Entstehen von Schiebestellen, durch die sich dann Löcher bilden. Die Samtsohle klebt man entweder in den Schuh, oder man fertigt sich aus Pappe und Samt eine Einlegesohle.

Ferner ist zu raten, ein Strumpfpaar nie lange zu tragen, damit es in der Wäsche nicht zu sehr strapaziert wird, denn durch Reiben und Wringen wird das Gewebe mehr mitgenommen als durch Tragen selbst. Seide sowohl wie Wolle sind im nassen Zustand sehr leich zerreißbar. Darum gild für wollene und seidene Gegenstände die Vorschrift, sie nie zu reiben, sondern in guter lauwarmer Seifenlauge zu drücken und sehr schmutzige Stellen dabei besonders einzuseifen. Vor der eigentlichen Wäsche müssen die Gegenstände 24 Stunden in kaltem Wasser weichen, wodurch Staub und Schmutz gelockert werden. Um Strümpfe auch farbecht und wie neu aus der Wäsche erstehen zu lassen, drücke man sie durch leichtes Essigwasser, dem man einige Efeublätter beifügte; zum Schluß spült man mit Salzwasser nach. Dann rollt man sie durch ein Frottiertuch und hängt die Strümpfe lingsseitig mit dem breiten Rand über einen Stab oder eine Leine, ohne sie anzuklammern; es entstehen sonst kleine Löcher oder Schiebestellen.
In gleicher Weise behandelt man die wollenen Strümpfe.
Um das Einlaufen neuer Strümpfe zu vermeiden, lege man sie vor ihrer Verwendung auf das Bügelbrett, bedecke sie mit einem nassen Tuch und plätte mit einem heißen Bügeleisen so lange darüber, bis das Tuch trocken ist.

Noch einen Ratschlag für Kinder möchte ich geben:
Die unruhigen Füßchen reißen die Strümpfe nicht so schnell entzwei, wenn man das Schuinnere mit Paraffin ausstreut; die Füße gleiten dann glatt über alle Unebenheiten hinweg.



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